Die degenerative Myelopathie ist beim Hund eine im Alter (zw. 10 -14 Jahre) einsetzende, nicht heilbare, neurologische Erkrankung des Rückenmarks und geht mit langsam fortschreitenden Bewegungsstörungen bis hin zu Lähmungen der Hinterhand einher.
Die Hunde sind während des gesamten Krankheitsverlaufes schmerzfrei, mental aber auffallend fit.
Eine Behandlung ist wenig erfolgversprechend.
Betroffen sind alle Hunderassen, insbesonders aber der Deutsche Schäferhund und der Corgi.
Die DM wird im Ausschlussverfahren diagnostiziert und stützt sich auf die Krankengeschichte, die den langsamen Verlauf der Gangstörung und die Abwesenheit von Schmerzen beinhalten muss.
Der Gentest
identifiziert Hunde ohne die Mutation, Hunde die Anlageträger sind und Hunde
die reinerbig für die Mutation sind. Letztere haben das höchste Risiko im Alter an einer DM zu erkranken.
Allerdings sagt der Test nur etwas über das Risiko und nicht über den tatsächlich manifesten Ausbruch der Krankheit aus, ist also keine Diagnose „krank“ oder „gesund“.
Er gibt lediglich Auskunft, ob das Risikoallel vorliegt oder nicht.
Aber auch genetisch vorbelastete Hunde müssen nicht zwingend erkranken.
Der Gentest reicht daher keinesfalls aus, um DM zu diagnostizieren, sondern dient vor allem der Zuchtselektion.
Das Ergebnis kann also sein:
- Clear, DM-frei, Normal (N/N)
- dieser Hund ist homozygot, er hat zwei normale Kopien des Gens. Dieser Hund kann nur die normale Variante des Gens an seine Nachkommen weitergeben, und es ist eher unwahrscheinlich, dass dieser Hund an DM erkrankt.
- Carrier, DM-Träger (A/N)
- dieser Hund ist heterozygot, er hat also eine mutierte und eine normale Kopie des Gens. Während es unwahrscheinlich ist, dass ein solcher Hund an DM erkrankt, kann er entweder die normale oder die veränderte (risikobehaftete) Form des Gens an seine Nachkommen weitergeben.
- At Risk, Affected, Risikoträger(A/A)
- dieser Hund ist homozygot, er hat das mutierte Gen doppelt und ist gefährdet, im Alter selbst an DM zu erkranken. Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit vorhersagen.
Hierzu bedarf es noch umfassender weiterer Forschung, um aufzuklären, welche Faktoren letztendlich ausschlaggebend dafür sind, ob und wann ein Hund an DM erkrankt.
Nach dem heutigen Wissensstand ist die DM eine multifaktorielle Erkrankung mit genetischen und nicht-genetischen Einflussfaktoren.