Tagebuch einer Trächtigkeit, einerseits um auch später noch nachlesen zu können, wie denn das so war - man vergisst ja leider so schnell … vielleicht liegt’s am Alter oder einfach an der blonden Haarfarbe - andererseits als kleinen Überblick für Interessierte.
Vorweg:
Unsere Bearded Collie Hündin Gina, die bis dato lediglich 1x im Jahr läufig wurde und das auch noch ziemlich unspektakulär, sprich sogut wie blutlos, hatte anscheinend für dieses Jahr und für sich im Besonderen beschlossen - Mutter - zu werden. So hat sie uns also mit ihrer 3. Läufigkeit nicht nur zeitlich völlig überrumpelt, nein auch im Erscheinungsbild alt aussehen lassen.
Mit einem Dauergrinsen im Gesicht und einem noch nie vorher da gewesenem Fressverhalten (sie frass sich binnen 3 Wochen 1,5 Kilo drauf) setzte sie ein eindeutiges Zeichen. Unser Bearded Collie Rüde Dusty, sowie unsere Tierärztin Dr. Judith wiesen uns den Weg für den richtigen Deckzeitpunkt.
Mit diversen Horrorszenarien im Kopf und “viel Zeit” im Gepäck (gut Ding braucht ja bekanntlich auch Weile)
- man hört und liest ja im Vorfeld auch einiges - machten wir uns an einem Freitag den 13. auf den Weg zu unserem sorgfältig ausgewählten Deckrüden “Quirynjo Black von der Glücksalm”.
Aufgebrochen bei frühlingshaften Temperaturen landeten wir mitten im Winter …
Gina und Quinn fanden das nicht weiter schlimm und tobten mit einem Lächeln im Gesicht und freudig wedelnd über die Wiesen. Frierend und zufrieden - ich war auf einen langen Hundespaziergang eingestellt - beobachteten Birgit (Quinns Frauchen) und meine Wenigkeit das muntere Treiben. Gerne hätten wir zwei Plaudertaschen noch mehr Zeit dazu gehabt, doch die 4 Beiner entschieden anders …
Tags darauf schafften wir nicht einmal mehr den Spaziergang, so eilig hatten es unsere Hunde -
DAS war wohl Ginas idealer Decktag! Dann hieß es warten und beobachten …
Gina schien nun auf den Geschmack gekommen zu sein und fand keine Ruhe.
In der Hasensprache ausgedrückt - sie “berammelte” noch tagelang
die übrigen Weiber im Haus und umgekehrt.
Ihr Appetit war nach wie vor ungebremst.
Gegen Ende der ersten Woche begann sie sich plötzlich für unsere Meerschweinchen
zu interessieren und konnte stundenlang vor deren Gehege zubringen.
Irgendwie veränderte sich ihr Ausdruck in - “ach, ich bin ja so schwanger” ...
Vermehrtes Schlafen war nun angesagt, die Schmusestunden wurden eingefordert,
mit den anderen im Garten toben wurde ihrerseits schlagartig eingestellt.
Die Zitzen begannen sich in kleine, rote Leuchtsignale zu verwandeln.
Noch wurde gefressen … und die Meerschweinchen wurden mit Aufregung und mütterlichem Blick beobachtet.
Alles war wie die Tage zuvor, nur wurde plötzlich und zu meinem Entsetzen das Fressen drastisch reduziert, was mir doch etwas Sorge bereitete. Also ran an die Bücher, eines würde bestimmt darüber Auskunft geben und siehe da, ich fand was ich suchte …
Die Hündin sollte etwa 5% Fettreserven aufbauen. Mehr sollten es nicht sein, da dies eine verminderte Milchleistung zur Folge haben und zu Geburtsschwierigkeiten führen kann … war dort zu lesen. Gina hatte also instinktiv bei einem Ausgangs-Kampfgewicht von 18 Kilo und einer Gewichtszunahme auf 19,3 Kilo alles richtig gemacht. Vielleicht war ihr aber auch einfach nur schlecht - auch eine Hündin kann möglicherweise unter morgendlicher Übelkeit aufgrund der hormonellen Umstellung
oder Spannungen in der Gebärmutter leiden.
Gegen Ende der dritten Woche (21. Tag) stellte ich dann etwas schleimigen Ausfluss fest - auch das ein positives Zeichen.
Am 22. Tag nach Deckung (fiel genau auf einen Samstag und bis Montag noch warten zu müssen, hätte ich nie ausgehalten) fuhren wir zum Ultraschall und es lag somit ein freudiges Wochenende vor uns.
WIR waren trächtig - unsere Tierärztin meinte sich nicht sicher zu sein,
wer mehr Herzen in den Augen hätte - Gina oder Frauchen :-)
Woche 4 ist geschafft! Gina scheint sich mit ihrem “Zustand” arrangiert zu haben. Die Meerschweinchen stehen nach wie vor im Interesse weit vorn. Beim Futter haben wir uns schließlich auf Leberwurst mit ein paar “Steinchen” (mein Ausdruck für Trockenfutter) einigen können, auch Quark und Frischkäse werden noch akzeptiert. Madam spielt auch wieder - und zwar mit Dusty - und mit diversem Hundespielzeug. Sämtliche Pupperln und Knotis werden von Zeit zu Zeit durchs Haus transportiert, auch mal in den Garten mitgenommen und dann wieder im Körbchen deponiert. Früh übt sich, wer eine gute Hundemutter sein will ;-). Auch waren wir schon in der Wurfkiste Probe liegen - heimlich natürlich! Man muss ja das neue Vetbed ausprobieren - das Deckchen ist ja zum Verlieben kuschelig … na dann, starten wir mal in die 5te Woche ...
Alle Rechte vorbehalten | Nicole Baringer